Feldhamsterschutz: Neue Mitarbeiterin in der Ökologischen Station Hildesheim

Feldhamster am Bauausgang© Nina Lipecki / Ökologische Station Hildesheim
Porträt Nina Lipecki© Fotostudio Irene Hahn / Heinz Sielmann Stiftung

Seit Juli unterstützt Nina Lipecki die Leiterin der Ökologischen Station Hildesheim, Lea Stanke. Die gebürtige Hildesheimerin begleitet von der im Ortsteil Ochtersum gelegenen Station aus unter anderem die Umsetzung des Förderprogramms für die Verbesserung der Lebensbedingungen des Feldhamsters. Dessen drastische Bestandsabnahme hat dazu geführt, dass er sowohl national als auch international seit 2020 als „vom Aussterben bedroht“ in der Roten Liste geführt wird.

Nina Lipecki hat sich als Gründerin des Vereins AG Feldhamsterschutz Niedersachsen e. V. schon vor Jahren der Arterhaltung des Feldhamsters (Cricetus cricetus) verschrieben. Sie betont: „Auf den landwirtschaftlichen Flächen ist der Feldhamster eine sogenannte Leitart, für die wir uns besonders einsetzen. Gleichzeitig werden dadurch aber auch die Bestände vieler weiterer Arten, wie zum Beispiel Rebhuhn, Feldlerche und Feldhase, gefördert.“

Der Feldhamster eignet sich besonders gut als Leitart und somit als Indikator für den ökologischen Zustand einer landwirtschaftlichen Kulturlandschaft. Der zur Familie der Wühler zählende Großhamster lebt in Europa hauptsächlich auf Agrarflächen und ist deshalb von deren landwirtschaftlicher Bewirtschaftung abhängig. Auf den Flächen findet er stabile und gut zu bearbeitende Löss- und Lehmböden vor - Voraussetzungen für das Anlegen seiner bis zu einem Meter tief liegenden Bauten, in denen er Vorräte „hamstert“.

Win-win-Situation für Landwirtschaft und Feldhamster

Da der Hamster im Landkreis Hildesheim außerhalb von Schutzgebieten lebt, nimmt die Landwirtschaft eine tragende Rolle ein. „Die Schutzmaßnahmen für den Feldhamster wurden entwickelt, um sowohl den Tieren als auch den landwirtschaftlichen Betrieben Vorteile zu bringen“, hebt Lipecki hervor und führt weiter aus: „Gerade in Hinblick auf die Ernährungssituation sind produktionsintegrierte Maßnahmen, die eine Ernte ermöglichen, besonders wertvoll.“

Dazu zählt auch die sogenannte Ährenernte, bei der durch hoch eingestellte Mähwerke das Abschneiden kurz unterhalb der Getreideähren erfolgt. Die Stoppeln dienen den Tieren weiterhin als Schutz und die Ernte kann regulär genutzt werden.

Diese Erntevariante wird sowohl vom Land als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme, als auch modifiziert vom Landkreis Hildesheim als Fördermaßnahme angeboten.

Zu Lipeckis Aufgaben gehört es, die örtlichen Landwirtschaftsbetriebe über Fördermittel, mögliche Entschädigungen und eine positive öffentliche Wahrnehmung zu informieren. Es sei ihr sehr wichtig, eine umfassende Beratung anzubieten, betont sie: „Die Schutzmaßnahmen für die Hamster sollen unter Berücksichtigung der individuellen landwirtschaftlichen Praxis entwickelt werden. Aus diesem Grund freue ich mich über jede Rückmeldung und Dialogbereitschaft von Seiten der Landwirtschaft.“

Alle können dem Feldhamster helfen

Lipecki war bereits als niedersächsische Regionalleiterin im Projekt „Feldhamsterland“ des Bundesprogramms Biologische Vielfalt tätig. Für sie ist die regelmäßige Erfassung der Feldhamsterbestände von entscheidender Bedeutung, denn die erhobenen Daten bilden die Grundlage für den Arterhalt des bis zu 35 Zentimeter großen – vergleichbar mit der Größe eines Meerschweinchens – Nagetiers. Daher ruft sie alle Interessierten auf, sich an der Suche nach Bauten des Hamsters zu beteiligen. Alle können mitmachen und so einen wichtigen Beitrag für die biologische Vielfalt leisten.

Wenn Sie Interesse an der Beratung zu einer feldhamstergerechten Landwirtschaft haben oder die Arbeiten des Feldhamsterschutzes ehrenamtlich unterstützen möchten, nehmen Sie sehr gern den Kontakt auf:

Nina Lipecki
Ökologische Station Hildesheim
Montags bis Donnerstags: 07 bis 12 Uhr
Mobil: +49 (0)176 839 055 75
E-Mail: nina.lipecki@oeshi.de
Web: www.oeshi.de

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