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Seltene Spinnenart in Wanninchen entdeckt

In Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen hat der Biologe Dr. Jörg Müller einen außergewöhnlichen Fund gemacht: Der Wipfelspringer (Carrhotusxanthogramma) ist eine in den nördlichen Regionen Deutschlands äußerst seltene Springspinne. Bislang lebte die wärmeliebende Art vor allem südlich des Mains. Infolge des Klimawandels fühlt sie sich mittlerweile auch in Brandenburg wohl.

„Wir beobachten schon seit einigen Jahren, dass mehr und mehr wärmeliebende Arten nach Brandenburg einwandern. Das hängt auch mit der zunehmenden Klimaerwärmung zusammen“, sagt Dr. Jörg Müller, Biologe bei der Heinz Sielmann Stiftung. Ihm ist kürzlich die bislang erst vierte bestätigte Sichtung der Art in Brandenburg gelungen.

Für Menschen ungefährlich
Der Wipfelspringer ist mit sieben bis neun Millimeter recht klein. Für Menschen sind die kleinen Tiere völlig ungefährlich, nicht jedoch für ihre Beute. Wie andere Springspinnen auch schleichen sie sich an kleine Fliegen, Schmetterlinge, Wanzen oder ähnliche Insekten heran und stürzen sich aus kurzer Distanz auf ihre Beute, um sie mit einem Biss zu töten.

Acht Augen für den Rundumblick
Beim Identifizieren von Beutetieren helfen ihnen unterem anderen ihre acht Augen. Neben einem Hauptaugenpaar sorgen ihre Mittel- und Seitenaugen für einen Rundumblick, mit dem sie ihre Beute erspähen und räumlich einordnen können. Deshalb sind sie in ihrem Sprung sehr treffsicher. Für den seltenen Fall, dass der Sprung daneben geht, spinnen sie vor dem Sprung einen Rettungsfaden. So können sie sich an dem Faden zurück an ihren Ausgangspunkt hangeln.

Warme Plätze für Wipfelspringer
Die Spinnenart bevorzugt warme Plätze an Bäumen, in Sträuchern oder auch im Geröll, wo sie ihrer Beute auflauern können. In Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen findet der Wipfelspringer Verhältnisse, wie er sie mag. Eine lockere Vegetation mit Sträuchern und niedrigen Laubbäumen bietet ihm warme Plätze auf Blättern und Zweigen, wo er seiner Beute auflauert.

Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen
Mit dem Kauf von 722 Hektar hat die Heinz Sielmann Stiftung im Jahr 2000 die ersten Flächen der ehemaligen Tagebaulandschaft für den Naturschutz gesichert. Das einzige Haus, das die Kohlebagger in dem Dorf Wanninchen stehen ließen, ist heute das Natur-Erlebniszentrum der Heinz Sielmann Stiftung und Besucherzentrum des Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Es bietet rund ums Jahr naturkundliche Informationen und Veranstaltungen. Die Ausstellung „Landschaft im Wandel“ erzählt die wechselvolle Geschichte der Region.

Fotos: Dr. Jörg Müller, Heinz Sielmann Stiftung

 

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