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Heinz Sielmann Stiftung feiert 25 Jahre Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen

Podiumsdiskussion zu den Entwicklungen in der niederlausitzer Bergbaufolgelandschaft.© André Gawanka
Gerd Richter von der LMBV erklärt während der Podiumsdiskussion, warum die Flächen im Bereich der Schlabendorfer Felder noch gesperrt und gefährlich sind.© André Gawanka
Ralf Donat (HSS), Ministerin Kathrin Schneider, Jochen Paleit und Fritz Brickwedde (HSS) pflanzen gemeinsam einen Apfelbaum als Symbol für die Zusammenarbeit.© André Gawanka
Die Kinder der Heinz Sielmann Grundschule in Crinitz haben mit Lehrerin Christiane Mertens ein eigenes Programm einstudiert.© André Gawanka
Die Heinz Sielmann Stiftung ist offizieller Naturparkpartner. Naturparkleiter Udo List übergibt am 14. Juni die Urkunde an Ralf Donat und Jochen Paleit von der Heinz Sielmann Stiftung.© André Gawanka

Vor 25 Jahren wurde in der brandenburgischen Niederlausitz die erste Sielmanns Naturlandschaft ins Leben gerufen. Bis heute ist sie eines der größten Naturschutzprojekte in der deutschen Bergbaufolgelandschaft. Aus diesem Anlass fand am vergangenen Wochenende im Natur-Erlebniszentrum in Wanninchen ein Festakt statt.

Im Beisein von rund 170 Gästen feierte die Heinz Sielmann Stiftung am Samstag, 14.06.2025, das 25-jährige Bestehen von Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen. Im Mittelpunkt des Festaktes standen eine Podiumsdiskussion zur „Entwicklung der Bergbaufolgelandschaft“ sowie die Eröffnung eines neuen Naturgartens auf dem Gelände des Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrums. Dazu wurde ein vielseitiges Bühnenprogramm dargeboten mit Grußworten und musikalischen Einlagen der Heinz Sielmann Grundschule aus Crinitz.

Erste Sielmanns Naturlandschaft in Brandenburg

Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde,Vorsitzender des Stiftungsrats der Heinz Sielmann Stiftung, erinnerte in seiner Begrüßungsrede daran, wie die Stiftung im Sommer 2000 die ersten 772 Hektar in der stillgelegten Tagebaulandschaft rund um das ehemalige Dorf Wanninchen erwarb. Diese Flächenkäufe bildeten zugleich den Startschuss für die weitere Naturschutzarbeit der Stiftung im Land Brandenburg.

„Keine andere private Stiftung hatte bis dahin Bergbaufolgeflächen in diesem Umfang erworben. Es ist die Philosophie der Stiftung, ein klares Zeichen zum Schutz großer, zusammenhängender Lebensräume im Sinne von Flora und Fauna zu setzen. Heute haben wir in Wanninchen über 3.300 Hektar im Eigentum. Insgesamt sind es über 13.000 Hektar in Deutschland und wir werden weiter Flächen sichern. Das ist ein Grundpfeiler unserer Arbeit“, sagte Brickwedde.

Gemeinsam Bemerkenswertes erreicht

Kathrin Schneider, Ministerin und Chefin der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, resümierte in ihrem Grußwort ihre persönlichen Erinnerungen an das Ende des Tagesbaus in der Region. Die kontroversen Debatten über künftige Nutzungskonzepte und Sanierungspläne für die riesigen Tagebauflächen führte sie als damalige Referentin für Braunkohlen- und Sanierungsplanung maßgeblich mit. Angesichts der damals sehr schwierigen Ausgangslage sei es bemerkenswert, was die Heinz Sielmann Stiftung mit ihren Partner wie dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken und den umliegenden Kommunen erreicht hätte.

„Wir können heute 25 Jahre Naturlandschaft Wanninchen hier zusammen in der Naturschutzstation Wanninchen feiern, im letzten Haus, das übriggeblieben ist vom Ort Wanninchen. Dieses ehemalige Gehöft ist jetzt ein Ort, wo Information und Umweltbildung stattfindet, wo Kinder, aber auch Erwachsene sich treffen und einfach auch mal staunen. Staunen darüber, was möglich ist und was es alles gibt in unserer Landschaft“, sagte Schneider.

Ein Ort des Gedenkens und der Mahnung

34 Jahre nach dem Ende des Kohleabbaus arbeitet die LMBV – die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH – noch an der bergrechtlichen Sanierung und Sicherung der Flächen. Es sei weiterhin gefährlich, die Sperrbereiche zu betreten. „Wir registrieren auf der Schlabendorfer Kippe jedes Jahr Brucherscheinungen, die sechs bis sieben Meter in die Tiefe gehen können. In der Fläche sacken 10 Hektar oder mehr weg. Die Ausmaße dieser Einbrüche identifizieren wir durch die Seismographen und Drohnenüberflüge. Die Warnhinweise sollten demnach bitte beachtet werden“, betonte Gerd Richter, Leiter des Sanierungsbereichs Lausitz bei der LMBV.

Gerald Lehmann, Bürgermeister von Luckau, verwies auf die tiefen Wunden, die der Kohleabbau nicht nur in der Landschaft, sondern auch bei den Menschen in der Region hinterlassen habe.

„Dieser Ort Wanninchen ist auch ein Ort der Mahnung, des Gedenkens daran, was wir hier gemacht haben und wie viele Dörfer verschwunden sind. Und wenn wir über Strukturwandel und Energiewende diskutieren, können wir all denen, die Zweifel an Windrädern und PV-Anlagen haben, denen können wir zeigen, was hier passiert ist“, sagte Lehmann.

Auszeichnung als Naturpark-Partner überreicht

Zu den Gratulanten gehörte Udo List, Leiter des Naturparks Niederlausitzer Landrücken. List überreichte Ralf Donat, Leiter von Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen, eine Urkunde, die die Heinz Sielmann Stiftung als offiziellen Naturparkpartner auszeichnet. Die gute Zusammenarbeit wolle man in Zukunft unbedingt fortführen und weiter ausbauen, so List.

Für musikalische Höhepunkte sorgte die Heinz Sielmann Grundschule in Crinitz. Musiklehrerin Christiane Mertens hatte mit ihren Schülerinnen und Schülern ein kreatives und teilweise selbst komponiertes Programm einstudiert – zu Ehren des berühmten Stiftungsgründers Heinz Sielmann und seiner Stiftung.

Symbolische Baumpflanzung im neuen Naturgarten

Eine besondere Attraktion für Schulkassen soll der neue Naturgarten auf dem Gelände des Natur-Erlebniszentrums werden. Hier können Kinder und Jugendliche, aber auch interessierte Erwachsene künftig aktiv mit anpacken und mehr darüber lernen, wie Lebensmittel ökologisch und nachhaltig im eigenen Garten angebaut werden können.

Die ersten Beete wurden bereits in einem gemeinsamen Projekt mit dem Bohnstedt-Gymnasium Luckau angelegt. Zur feierlichen Einweihung des Gartens pflanzte Ralf Donat gemeinsam mit Ministerin Kathrin Schneider, Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde und dem Vorstandsvorsitzenden der Heinz Sielmann Stiftung, Jochen Paleit, einen Apfelbaum.

Eines wird an diesem Tag ganz deutlich: Regionalentwicklung, Tourismus, Naturschutz und die bergrechtliche Sanierung bleiben in den kommenden Jahrzehnten schwierige und zugleich spannende Themen. „Wir freuen uns darauf, dass nicht nur der Apfelbaum Früchte trägt, sondern auch die weitere Zusammenarbeit mit unseren Partnern hier in der Region“, resümiert Ralf Donat.

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